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AutorenbildSarah Schoeneich

Angst vor der Situation -- oder vor dem Gefühl?

Manchmal gibts so Zeiten, in denen alles zusammen kommt: Stress bei der Arbeit, Urlaub zu lange her, herausfordernde Situationen in Beziehung und/oder Familie...

Wie gehst du mit sowas um? Früher wäre ich damit maximal überfordert gewesen und in wirklich sehr schwierige innere Zustände und Gefühlswelten geraten. Besonders bei emotional herausfordernden Themen hatte ich ein inneres Bild von einem Vulkan in mir drinnen, der die ganze Zeit unter der Oberfläche brodelt -- und ich hatte mega Angst vor dem Ausbruch.

Bild kreiert mit playground.ai

Weil ich befürchtete, die starken Gefühle von Mangel, Verlust und geringem Selbstwert nicht halten zu können. Ich hatte eigentlich mehr Angst vor den Gefühlen als vor der Situation selbst. Ähnliches beschreiben Klient:innen häufig: die Angst vor der Angst, die Angst vor der Wut.


Ich glaube, das liegt daran, dass wir in der Kindheit und Jugend oft lernen, dass unsere wahren Gefühle zu viel sind -- in erster Linie für unsere Bezugspersonen, weil die oft selbst nicht gelernt haben, mit starken Gefühlen umzugehen und den Raum für sich selbst und damit auch für uns zu halten, mit allem was da ist.


In den letzten Jahren haben mir vor allem meine Yogapraxis und meine systemischen und traumasensiblen Ausbildungen dabei geholfen, Gefühle nicht mehr als etwas Überwältigendes wahrzunehmen, das mich überschwemmt, also nicht als etwas, das ich bin, sondern als etwas, das ich habe. Auf der körperlichen Ebene dauert ein Gefühl in der Regel nur 90 Sekunden bis 3 Minuten. Das ist echt kurz oder? Es sind unsere Gedanken, die Gefühle weiter schüren können, weshalb wir sie dann viel länger wahrnehmen -- oder das Gefühl berührt eine alte Wunde, etwas Unverarbeitetes, dann kann das Gefühl, bzw. die Emotion, auch länger anhalten. Ich habe mit den Tools, die ich gelernt habe, die Fähigkeit erlangt, auf Gefühle nicht sofort "draufzuspringen," sondern sie wahrzunehmen, sie durch mich durch fließen zu lassen, zu beobachten, wie sie wieder abklingen oder wie sich zeigt, was eigentlich dahinter steht und welche Wunde berührt wird.


In einer IFS-Sitzung mit meiner Therapeutin hat sich mein Bild vom inneren Vulkan dann schließlich so verändert, dass er quasi in meine innere Landschaft integriert wird (klingt abgefahren; manche Menschen erleben bei der Arbeit mit dem IFS auditive Reize oder spüren präzise Dinge; ich bekomme von meinem System ganz klare Bilder).


Natürlich sind Gefühle immer noch intensiv. Aber ich habe mittlerweile keine Angst mehr vor ihnen, weil ich weiß, dass ich sie halten, containen kann. Und das wiederum hat für mich zu einem ultra großen Zuwachs an Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit geführt.


Klingt gut? Willste auch? Dann empfehle ich dir einen Einstieg z.B. mit dem Thema Gewaltfreie Kommunikation oder auch ein systemisches Coaching oder die regelmäßige Teilnahme an einem Yoga-Kurs. Und wenn du gern mehr Selbstfürsorge üben möchtest, dann komm doch mit zum Seelenpfade-Retreat im Sommer 2024. Infos zu Kursen und weiteren Terminen findest du hier.


(Alles) Liebe für dich!



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